Fahrrad2Go
Wo? Im Rems-Murr-Kreis auf der ersten Pilotlinie zwischen Winnenden und Buoch (Buslinie 310)
Wann? Seit 2013
Wie teuer? Rund 30.000 Euro pro Bus für die Fahrradträger innen und außen am Bus, zuzüglich Kosten für die Umstrukturierung der Buslinie
Am Beginn der Überlegungen stand die Erkenntnis, dass weder in der Region Stuttgart noch in Baden-Württemberg bereits serienmäßig hergestellte innovative technische Lösungen für eine Fahrradmitnahme in täglichen Linienbusverkehr im Einsatz waren. Auch eine Ausweitung der Recherche auf Deutschland und darüber hinaus hat zu dem Ergebnis geführt, dass für einen Ballungsraum wie es die Region Stuttgart ist, keine erprobten innovativen Fahrradmitnahmelösungen zur Verfügung stehen.
Der Rems-Murr-Kreis und das Busunternehmen Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH in Waiblingen haben daraufhin vereinbart, neue Fahrradmitnahmesysteme zu entwickeln, die einer möglichst breiten Schicht von Fahrgästen eine verlässliche, attraktive und qualitativ hochwertige Mitnahme des eigenen Fahrrads ermöglicht. Von Beginn an wurde das Ziel verfolgt, sowohl neue Halterungsvorrichtungen für eine Fahrradmitnahme im Bus – im Stehplatzbereich der zweiten Bustür – und auch außen am Bus – mittels Heckträger – zu entwickeln, diese in der Praxis zu testen und nach Möglichkeit einen Praxistauglichkeitsnachweis für einen regional-, landes- oder sogar bundesweiten Einsatz zu führen.
In der Stufe 3 des Projekts Fahrrad2Go gelang es in Zusammenarbeit mit Omnibus-Verkehr Ruoff und Studenten der Fachhochschule Esslingen, neue innovative Fahrradhalterungssysteme für Linienbusse zu entwickeln. Mittels der von Grund auf neu konstruierten Heckträger können bis zu 10 Fahrräder pro Bus im täglichen Linienverkehr kostenlos mitgenommen werden – bis zu 5 Fahrräder im Bus und 5 Fahrräder huckepack am Heck.
Die Innovationskraft von Fahrrad2Go beschränkt sich nicht nur auf die Suche nach neuen innovativen technischen Lösungen. Inhalt ist gleichzeitig, im Rahmen eines Praxistauglichkeitsvergleichs zweier Innovationen (Haltevorrichtungen im Bus vs. Fahrradheckträger) das für eine breite Akzeptanz bei Fahrgästen und Busunternehmen – und somit für eine erfolgreiche Marktdurchdringung – am besten geeignete System zu finden.
Ein Grund für die Anstrengungen des Rems-Murr-Kreises auf diesem Gebiet war die Erkenntnis aus dem Klimaschutzkonzept, dass der Verkehrssektor im Kreisgebiet mit 37% der größte CO2-Emittent ist. Innerhalb des Verkehrssektors beträgt der CO2-Anteil des PKW-Verkehrs rund 70%, wobei rund 50 % der PKW-Wege 5 km oder kürzer sind.
Ansprechpartner:
Jörg Walter
Landratsamt Rems-Murr-Kreis
Alter Postplatz 10
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07151/501-1377
j.walter@rems-murr-kreis.de
Weitere Informationen auf der Website des Rems-Murr-Kreises